Neben vielen anderen Gambenformen gab es im Norditalien des 16. Jahrhunderts etliche Instrumente mit einer „weichen 8-Form“. Unter anderem ist eine Diskantgambe aus Venedig von Maria da Brescia erhalten, die Michael Pilger etliche Male kopiert hat. Ausgehend von dieser Form entstand 2005 in Vergrößerung diese Bassgambe. Ihr Klang begeisterte mich sofort, vereinte er doch die vornehme, obertonreiche und klare Schönheit in den hohen Registern mit dem erdigen und etwas rauen Ton in der Basslage. Das Instrument besitzt einen tragfähigen Ton, mit dem das Repertoire des 16. und frühen 17. Jahrhunderts charakteristisch und lebendig klingt.
Der Bogen für dieses Instrument stammt von Henner Harders. Seine Form ähnelt dem heutigen Kontrabassbogen und er wird auch etwa so gehalten. Durch seine verhältnismäßig starre Stange und die schwarzen, griffigen Haare bringt er die bis zu 2,8 mm dicken blanken Darmsaiten mit Leichtigkeit zum Schwingen.