Zwillinge sind die beiden Musiker Holger Faust-Peters und André Henrich auch aus astrologischer Sicht – wesentlich aber ist die enge Verwandtschaft ihrer Instrumente Viola da gamba und Laute.
Die erlebten zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert in allen europäischen Musikzentren Blütezeiten: So erregten Virtuosen beider Instrumente bereits ab der ausgehenden Renaissancezeit im italienischen Raum großes Aufsehen; im England des 17. Jahrhunderts gehörte es zum guten Ton, im Gambenconsort zu spielen oder sich beim Gesang selbst auf der Laute zu begleiten; das kulturelle Leben am Hofe des Sonnenkönigs Louis XIV wäre ohne beide – sowohl solistisch als auch im Basso Continuo – undenkbar; und mit Bach und Abel verhalfen ihnen Komponisten auf der Schwelle vom Barock zum Galanten Stil auch in Deutschland zu spätem Ruhm.
gemini – ein Titel aus Stockhausens „Tierkreis“ – steht aber auch für das Engagement des Duos für zeitgenössische Musik. Neben Realisierungen und Bearbeitungen bestehender Werke des späten 20. Jahrhunderts ist ein wichtiger Schwerpunkt des Ensembles der lebendige Kontakt zu Komponisten. So entstanden bereits mehrere gemini gewidmete Stücke, die den Instrumenten neue Klangwelten erschließen und deren Ausdrucksbreite noch erweitern.
In diesem Spannungsfeld zwischen Alter und Neuer Musik bietet gemini ausgefallene Programme mit Werken von Ortiz und Frescobaldi über Dowland, Marais bis hin zu Cage, Stockhausen und Komponisten der ganz jungen Generation.
Der besondere Reiz liegt dabei immer im faszinierenden Klang „voll schöner Verhaltenheit“ der Instrumente.